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DR KONGO – SAMBIA 15.1. – 19.1.2012 Kolwezi – Livingstone Tosend fällt das Wasser hundert Meter in die Tiefe und das mit einem atemberaubenden Lärm. Obwohl die Sonne scheint, regnet es durch die immense Gischt noch 500 Meter weiter. Das Naturwunder, das wir vor uns haben sind die Viktoriafälle. Der Sambesi Fluss bricht hier an einer 1,5 km breiten Kante ab und ergießt sich in diesen gigantischen Wasserfall. Wir sind patschnass, aber auch total beeindruckt von diesem fantastischen Anblick. Über Jahrtausende hinweg hatte der Fluss hier einen Canyon gebildet. Zu was Erosion durch Wasser im Stande ist, kann man sich hier live ansehen. Von Kolwezi bis Lubumbashi, der östlichen Metropole des Kongo waren es nur 300 Kilometer gewesen. Aber auch hier hatten wir nochmals mit etwa 100 Kilometer Piste zu tun. Nur etwa 30 davon waren Schlammpiste. Die Piste war zu gut, um festzustecken, aber zu schlecht um mehr als 50 km/h fahren zu können. Die Durchfahrt durch Lubumbasi ging recht zügig und wir konnte das erste mal seit langem eine schnelle Internetverbindung genießen.

An der Grenze zu Sambia hatten wir plötzlich Zeitdruck. Beide, dieses Jahr neu eröffnete Grenzgebäude machten um 18 Uhr zu. Um 17:45 Uhr waren wir mit dem Kongo fertig und glücklicherweise waren de Grenzbeamten auf der sambischen Seite sehr nett, so dass wir um 18:30 Uhr alles hinter uns gebracht hatten.

Sambia ist ganz anders, als der Kongo. Man bemerkt den britischen Einfluss seit der Kolonialzeit, alles ist etwas moderner, es gibt Supermärkte und die Straße ist top asphaltiert. Riesige Rinderfarmen, die im Besitz von Weißen sind, produzieren Rindfleisch en masse. Trotz der täglichen und heftigen Regenfälle konnten wir sehr gut vorankommen.

In Livingstone gönnten wir uns ein sehr schönes Camp (Bushfront) und lernten hier eine 11-köpfige Gruppe mit 5 Geländewagen (mit Landrover Defender und Daihatsu 4x4) aus Polen kennen. Sie hatten ihre Fahrzeuge bis nach Kapstadt verschifft und wollten in 3,5 Monaten Afrika von Süd nach Nord durchqueren. Dabei spielten sie jeden Tag mit einer Gruppe afrikanischen Kindern Fußball und wenn diese gewinnen, konnte sie den Fußball als Preis behalten (www.dookola.org).

Nachdem der Auspuff des Toyo hier geschweißt wurde, die Tankanzeige repariert und die Schekel der Blattfedern vorne mit neuen Gummis ausgestattet wurden, ging es weiter Richtung Namibia.

SAMBIA – NAMIBIA

20.1. – 22.1. Livingstone – Etosha Nationalpark

Gazellen, Impalas, Giraffen, Gnus, Zebras und ein Nashorn sind zu sehen. Unfassbar, innerhalb von nur wenigen hundert Metern Umfang sind große Mengen an Tieren zu bewundern, die wir nur aus dem Zoo kennen. Wir befinden uns im bereits 1907 eröffneten Etosha Nationalpark, einem der größten Parks in ganz Afrika. Wir sind hellauf begeistert, wie Nah man an die Tiere herankommt. Das Auto, trotz Motorgeräusches, interessiert die Tire kaum. Fast 200 Kilometer fahren wir durch den Park und an so machen Wasserstellen, sind immer wieder wilde Tiere zu sehen. Es gesellen sich der Vogel Strauß, Antilopen, Oryx-Antilopen, eine Schlange und Affen dazu.

Kurz zuvor hatten wir den Hoba Meteoriten zu sehen bekommen. Er wiegt ca. 50 000 kg, ist drei auf einen Meter groß und damit der größte Irrläufer aus dem Weltall. Er besteht fast nur aus Eisen und dementsprechend glänzend ist seine Oberfläche.  

Die Überfahrt von Sambia nach Namibia war zügig vonstatten gegangen. Die Hauptstraßen in Namibia sind sehr gut ausgebaut. Einmal schafften wir den neuen Rekord in Afrika: Wir absolvierten über 650 Kilometer Tagesetappe. Und da alles flach ist und der Verkehr sehr gering ist, schafften wir auch einen neuen Verbrauchsrekord: 9,5 Liter auf 100 km. Hier kostet der Diesel etwa 1 Euro pro Liter.

Negativ fiel uns sofort auf, dass es hier wesentlich reglementierter zugeht, als sogar in Deutschland. Nur weil wir bei einer Polizeikotrolle an einem Stoppschild, einen Meter weitergefahren waren, mussten wir fast Strafe zahlen. Zudem scheint es hier kein Gemeinschaftsland zu geben. Alles Land ist in Privatbesitz und umzäunt. Sogar die schönste wilde Savannen- und Steppenlandschaft, ja sogar ganze Berge gehören weißen Farmern.

Als 1990 Namibia die Unabhängigkeit erlangte und die SWAPO mit fast 70 % Prozent Zustimmung an die Macht gelangte, war eines ihrer Wahlversprechen eine Landreform – doch hält sie sich bis heute nicht daran. Dabei wäre es höchste Zeit, die Farmer zu enteignen und das Land zu kollektivieren und damit allen Namibiern, also auch den Schwarzen zugänglich zu machen.

Dadurch, dass alles eingezäunt ist, haben wir es natürlich auch sehr schwer, im Busch zu campen. Die offiziellen Camps sind dafür sehr gepflegt und sauber und meist mit toller Atmosphäre. Warmes Wasser ist selbstverständlich. Kosten pro Nacht und Person zwischen 4 und 9 Euro.

Als wir dann am gestrigen Sonntag, also den 22. Januar 2012, den Oppi Koppi Camp erreichen sind wir total happy. Nicht nur dass es eine Bar, ein Restaurant, einen kleinen Swimmingpool und sehr großzügige Stellplätze, inklusive Feuerstelle und direktem Wasserzugang gibt, bzw. überaus saubere und gepflegte Sanitäranlagen, ist das Campen und Internetzugang für angereiste aus dem europäischen Ausland kostenlos. Wir beschließen hier ein paar Tage Urlaub zu machen.

Kamanjab - Windhoek 23.1. - 28.1.

Nachdem wir uns in Kamanjab auf dem Oppi Koppi Camp ausgeruht hatten, ging es in einem Rutsch 430 Kilometer nach Süden bis Windhoek, der Haputstadt Namibias. Umgehend gings zu KTM Namibia. Oliver nahm unsere KTM in Empfang und die hatten den ganzen nächsten Tag zu tun. Die verschmutzte Zündkerze hatte zu den Startschwierigkeiten der letzten Tage geführt. Zudem war, wie zu erwarten war, der Benzinfilter verdreckt. Oliver und sein Mitarbeiter reinigten die gesamte Maschine von Grund auf.

Als ich dann losfahren wollte, ging aber die Zündung nicht an. Also wieder alles auseinanderbauen - und das am Freitag Abend um 18 Uhr. Am Ende war der Fehler gefunden: ein Kabel war vollkommen korrodiert. Auch an der KTM waren die Pisten und der Regen aus dem Kongo nicht spurlos vorbeigezogen. Für die sechs Stunden Arbeit musste ich dann einen Freundschaftspreis von 55 Euro bezahlen. Davon können sich so manche Werkstätten in Deutschland eine Scheibe abschneiden. Für jeden Motorradfahrer, der nach Namibia kommt, ist ein Besuch bei Oliver von KTM ein Muss und jede Marke ist auch willkommen, wie er sagte.

Am nächsten Tag war dann der Toyo nochmals dran, das Öl für das Schalt- und Verteilergetriebe und die beide Achsen wurden ausgetauscht (über 10 Liter). Das war auch bitter nötig, denn was da raus kam, war eine Brühe aus Wasser, Matsch und Öl. Dafür waren wir bereit, für die Castrol-Öle sehr viel Geld auszugeben.

Windhoek ist eine moderne neue Stadt, sehr ordentlich und sauber. Die Architektur erinnert eher an eine der vielen gesichtslosen Fussgängerzonen-Städte aus Westeuropa. Die Infrastruktur ist top und zweckmäßig. Von einem besonderen Flair allerdings kann keine Rede sein.

29.1. - 31.1. Windhoek - Swakopmund

Die Piste ist groß und breit. Wir fahren mit bis zu 90 km/h und hinter uns ist nichts, als eine dichte Rauchwolke zu sehen. Wir sind von der B2 abgebogen in Richtung der Großspitzkoppe. Die Feutschsavanne war inzwischen von der Trockensavanne abgelöst worden. Dementsprechend war es inzwischen wieder mit etwa 35 Grad wieder sehr heiß geworden. Etwa 5 Kilometer vor dem Berg Spitzkoppe konnten wir endlich mal wieder unser Buschcamp aufschlagen und das Lagerfeuer und den Sternenhimmel genießen.

Doch das Genießen war trügerisch, denn der Gesundheitszustand von Esther hatte sich erneut verschlechtert. Trotz Medikamenteneinnahme wurde es immer schlechter. Was tun? Zudem war Sonntag. Wir beschlossen das nächste Krankenhaus ausfzusuchen.

Das gab es in 200 Kilometer Entfernung in Swakobmund. Ich fuhr nun mit 110 km/h über die Pisten und dann wieder auf der bestens asphaltierten B2. Um kurz nach 15 Uhr hatten wir dann das Krankenhaus erreicht und kamen auch bereits nach 10 Minuten dran. Nach dem üblichen Untersuchungen wurde auch ein Malariatest durchgeführt. Ein deutschsprechender Arzt kam extra ins Krankenhaus. Um 18 Uhr hatte das Labor dann das Ergebnis: Esther war vom schlimmsten Malaria-Erreger infiziert (Plasmodium falciparum).

Zum Glück hatten wir vorgesorgt. Wir hatten zwar keine (unsinnige) Chemoprophylaxe durchgeführt, dafür aber eine 3-Tabletten-Tages-Therapie (auf Chinin Basis) in Dakar in der Apotheke gekauft. Esther nahm sogleich die erste Tablette zu sich – und am Nachmittag, nach einem weiteren Bluttest im Labor war klar, dass das Mittel wirkte. Bereits nach der ersten Tablette war die Erregerquote auf weniger als 1 Prozent abgesunken. Jetzt konnten wir so wirklich durchatmen. Zudem hatte man in meinem Blut keinerlei Erreger gefunden. Doch fast die Hälfte der gesamten afrikanischen Bevölkerung muss tagtäglich mit dem Risiko durch einen Mückenstich infiziert zu werden, leben. Südlich der Sahara gilt sogar bei Einem Drittel aller Toten, Malaria als Ursache.
Inzwischen geht es Esther auch schon viel besser und wir freuen uns auf die nächsten Tage, denn dann bekommen wir dir fantastische Dünenlandschaft der Namibwüste zu sehen.

31.1. - 1.2. Namib-Naukluft Park

Nur 2 Meter vor der Dünenkante komme ich zum stehen. Super, ich habe die vermeintlich höchste Düne der Welt, die Düne 7, mit der KTM erklommen. Eine wunderbare Aussicht bietet sich hier oben. Das Dünengebiet der Nambiwüste ist ähnlich fasznierend, wie so manche Sandwüsten in der Sahara, nur eben viel kleiner. Und auch hier ist alles reglementiert, man darf die Düne nur von einer Seite befahren und braucht auch hierzu eine Genehmigung. Zudem sind viele andere Strecken für Motorräder verboten - und keiner kann erklären warum.

Das mit der höchsten Düne ist nichts anderes als ein typischer Vermaktungstrick: Mit über 1000 Metern Höhe über NN befinden sich die höchsten Dünen der Welt in Russland. Aber alleine schon die Dünenberge im Algerischen Grand Erg Oriental sind wesentlich höher und anspruchsvoller zu bezwingen, als Nr. 7.

Wir sind gezwungen im Namib-Naukluft Park einen staatlichen Campingplatz zu nutzen. Doch was ist das? Auf einer windigen Anhöhe in der Steinwüste ist nur eine Bretterbude zu sehen. Das soll das WC darstellen und dazu kein Wasser, kein Strom. Und dafür mussten wir auch noch bezahlen...

Nach dieser Übernachtung fahren wir durch den Park gen Süden. Die Landschaft wird jetzt abwechslungsreicher und die Piste kurviger. Zwei schöne Passtraßen durchfahren wir bevor wir in Solitaire ankommen. Hier kaufen wir uns in einer Bäckerei echtes Vollkornbrot und Apfestrudel, bevor wir in der Nähe an einer sehr schönen Stelle endlich mal wieder unser wildes Nachtlager aufschlagen. Der Sonnenuntergang ist faszinierend, das Gras leuchtet ungewöhnlich gelb und weit entfern können wir sogar die Reste eines Regenbogens erkennen. Doch die romantische Stimmung trügt.

2.2. – 9.2. Windhoek

Esthers Zusatnd hatte sich erneut verschlechtert. Wir organisieren das Auto so um, dass sie auf einer Matratze liegen kann und fahren sofort wieder nach Windhoek. Es liegen 270 km vor uns. Zum Glück sind hier die Pisten so gut, dass man den Unterschied zu Asphalt kaum bemerkt. Gegen 13 Uhr erreichen wir die medi clinic Windhoek, gehen sofort in die Notfallaufnahme und erfahren schon bald, dass Esther in Folge der Malaria Infektion schwere Komplikationenen hat.

Erst nach mehrwöchigem Krankenhausaufenthalt hat sich ihr Gesundheitszustand verbessert. Am 19. Februar fliegen wir gemeinsam nach Frankfurt. Damit ist die Reise für Esther leider zu Ende.

29.2.2012 Wie geht’s weiter?

Inzwischen bin ich wieder zurück in Windhoek. Eine alleinige Rückreise von Namibia nach Deutschland über die Ostroute (ca. 20 000 km) in weniger, als 3 Monaten kommt nicht in Frage. Zumal man unterwegs kein Äthiopienvisum mehr bekommen kann und die Fähre zwischen Alexandria (Ägypten) und Venedig (Italien) wegen des brutalen Krieges in Syrien nicht mehr verkehrt. Von der Malaria-Gefahr in Ostafrika mal ganz zu schweigen. Insofern werde ich in den nächsten Tagen über den Fishriver Canyon nach Südafrika reisen und in Kapstadt die Reise beenden. 

1.3. – 3.3.2012 Windhoek – Fishriver Canyon

Der Anblick ist überwältigend. Über 1000 Meter tief misst der Canyon an seiner tiefsten Stelle. 100 Kilometer lang ist sie und damit die drittgrößte Schlucht der Welt. Braune Farbtöne dominieren das Gestein, durch das sich der Fluss über Jahrmillionen hinweg seinen Weg gebahnt hat.

Sowohl in Windhoek, als auch auf dem Weg hierher hatte es erneut heftig geregnet. Inzwischen jedoch waren alle Wolken verschwunden und es herrschten 38 Grad. Ich war bereits um 10:30 Uhr am Canyon angekommen. Den ganzen Tag über schaute ich von den unterschiedlichsten Stellen auf den Canyon hinab. Zum herunterwandern benötigt man einen Führer und eine Genehmigung, die es nur in Windhoek gibt. Knapp 700 km wollte ich nicht zurückfahren, also begnügte ich mich mit dem bewundern von oben. Am Nachmittag nutze ich die Gelegenheit und fuhr mit dem Motorrad am Canyon entlang. Das gehört sicher mit zu den beeindruckendsten Momenten dieser Reise.    

4.3. – 7.3. Kapstadt – und Umgebung

Erst in Kapstadt selber, merkt man, dass das Klima und damit auch die Vegetation sich gravierend geändert hat. Es ist hier mediterran geprägt. Die herrlich duftenden Kiefern und Pinien erinnern an die Küsten am Mittelmeer. Es ist so, als ob man das Klima und die Vegetation von Nordmarokko am Äquator gespiegelt hat. Die herrlichen kurvigen Strecken erinnern an so manche prominenten Kurvenstrecken von Kroatien oder der Türkei. Schön zu fahren ist auch der Chapmans Peak Drive, aber mit gerade mal sieben Kilometern kurvige Küstenstrecke, ist es eine maßlose Übertreibung von der weltweit schönsten Strecke zu sprechen. Da gibt es so manche wesentlich spektakulärere Strecken in Korsika oder in Sardinien.

So habe ich, leider das letzte Stück ohne Esther, nach 25 231 Kilometern seit Berlin das Kap der Guten Hoffnung erreicht. Morgen wird die KTM, der Land Cruiser und eine Menge an Gepäck bei CD Shipping im Lager abgegeben. Etwa Mitte Mai wir alles in Bonn landen. Und ich selber werde morgen über Dubai nach München fliegen.